Schrankenanlage am Anger in Betrieb
Die Schranke am Anger und das damit verbundene neue Zahlungssystem mit automatischer Kennzeichenerkennung ist in Betrieb gegangen. Trotz Testphasen im Vorfeld kann es zu Beginn aufgrund der hochsensiblen Technik zeitweise noch zu technischen Störungen kommen.
Neu ist die automatische Kennzeichenerkennung – auch als APNR bezeichnet (Automatic Number Plate Recognition) – beim Parken auf dem Anger. Das datenschutzkonforme Erfassen des Kennzeichens bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl für unsere Nutzer von Bedeutung sind als auch für uns als Parkplatzbetreiberin: Es ermöglicht eine schnellere Ein- und Ausfahrt von Fahrzeugen, da kein Ticket mehr gezogen bzw. eingesteckt werden muss. Das beschleunigt den gesamten Prozess und reduziert Staus an Ein- und Ausfahrten.
Wie funktioniert es?
Bei der Einfahrt wird wie erwähnt das Kennzeichen digital durch eine Kamera erfasst. Um später wieder ausfahren zu können, ist es erforderlich, sein Kennzeichen zu wissen, weil dies vor dem Verlassen des Parkplatzes am Parkautomaten eingegeben werden muss. Durch diese neue Technologie wird die Bezahlung automatisiert, die Gebühren werden basierend auf der Parkdauer berechnet und gebucht. Beim Ausfahren wird das Kennzeichen von der Kamera erkannt und die Schranke öffnet sich automatisch, vorausgesetzt, der Betrag wurde korrekt beglichen.
Bezahlt werden kann weiterhin mit Bargeld, nun aber zusätzlich auch mit Girokarte, Kreditkarte oder App-Zahlungssystemen (Google Pay, Apple Pay) auf dem Mobiltelefon.
Weitere Vorteile
Die Technologie ist für die Nutzer einfach zu bedienen. Diese müssen sich künftig keine Gedanken mehr über das Verlieren von Tickets oder das Suchen nach Wechselgeld machen, was das Parken insgesamt angenehmer und benutzerfreundlicher gestaltet. Die Überwachung der Fahrzeuge durch ANPR kann außerdem zur Sicherheit auf dem Parkplatz beitragen. Unbefugte Fahrzeuge können schneller identifiziert und entfernt werden, was das Risiko von Diebstählen oder Vandalismus verringert. Und nicht zuletzt können wir als Parkplatzbetreiberin durch die Analyse der erfassten Daten besser verstehen, wann und wo die meisten Fahrzeuge parken. Dies ermöglicht eine optimierte Verwaltung der Parkflächen und kann helfen, die Auslastung zu maximieren und Parksuchverkehr zu vermeiden. Auch das Thema Umweltfreundlichkeit sei erwähnt: Durch die Reduzierung von Wartezeiten und Staus wird der Kraftstoffverbrauch gesenkt, was zu einer Verringerung der Emissionen beiträgt. Dies ist besonders wichtig in städtischen Gebieten, wo Luftqualität und Lärmminderung von großer Bedeutung sind.
„Wir freuen uns, dass nun nach intensiver Planung mit vielen Abstimmungen und technischen Herausforderungen die neue Schrankenanlage in Betrieb gehen kann“, sagt Christian Meyer, Geschäftsführer Wohnbau und Stadtentwicklungsgesellschaft (WSCO). Mit der Schrankenanlage geht die Stadtentwicklungsgesellschaft, die neben den drei Parkhäusern Mauer, Zinkenwehr und Post sowie der Tiefgarage Albertsplatz den Parkplatz Anger betreibt, einen neuen Weg – weg vom Ticket und Papier. Die Parkscheine, die bisher am Anger hinter die Windschutzscheibe gelegt wurden, gehören nun der Vergangenheit an. „Mit der digitalen Kennzeichenerfassung sind wir zukünftig benutzerfreundlicher, effektiver und umweltfreundlicher“, so Meyer.
Langfristig wird dieser im Moment noch etwas ungewohnte Ablauf auch in den übrigen Parkhäusern der Stadt Einzug halten. „Mit diesem modernen System können strenge Datenschutz-Richtlinien eingehalten werden, und die oben beschriebenen Vorteile liegen einfach auf der Hand“, ergänzt Christian Meyer. Der Bau einer Schrankenanlage am Anger war bereits vor zwei Jahren vom Coburger Stadtrat beschlossen worden, um den Großparkplatz besser in die bestehenden Parkplatzflächen einzubinden und somit auch an das Parkleitsystem anschließen zu können.
Tarife bleiben weitestgehend erhalten
Die Tarifstruktur ist weitestgehend erhalten geblieben, weiterhin kostet die angefangene halbe Stunde 60 Cent. Die ersten 15 Minuten sind kostenlos, um auch gewährleisten zu können, dass Fahrzeuge, aus welchen Gründen auch immer, wieder ohne Aufwand ausfahren können. Lediglich das 24-Stunden-Ticket musste um 1 Euro erhöht werden: von 3 auf 4 Euro. Diese leichte Preisanpassung war durch den Stadtrat im Zuge der Haushaltskonsolidierung beschlossen worden.
Kurzparkzone vor der Schranke bleibt
Die kostenlose Kurzparkzone mit 30 Parkplätzen im vorderen Bereich wird weiterhin zur Verfügung stehen, etwa für Eltern, die ihre Kinder dort rauslassen oder für kurze Besorgungen in der Innenstadt. Die maximale Parkdauer beträgt hier aktuell 1 Stunde mit Parkscheibe.
Ebenso in der Kurzparkzone befinden sich nach wie vor 5 Schwerbehindertenstellplätze, die mit entsprechendem Nachweis 24 Stunden nutzbar sind.
Lediglich Fahrzeuge mit Anhänger können zukünftig nicht mehr am Anger parken. Hintergrund: Die Induktionsschleife der automatischen Schrankenanlage kann die Anhänger nicht erkennen und die Schranke würde zu früh schließen. Alle Abläufe und Regelungen sind nachzulesen auf Infotafeln, die auf dem Angerareal gut sichtbar angebracht sind.